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Fressen&Kotzen
Wir versuchen einen Standart zu halten,
der nicht zu halten ist
Ohne unser Konsumverhalten
Ist unser Leben nur trist
Wir kaufen Autos und Designerschuhe
Geben Geld aus und kommen doch nicht zur Ruhe
In uns ist es so leer
Und manchmal spüren wir nichts mehr
Darum laufen wir dem Rausch hinterher,
hören das Rauschen des Meeres
in unseren Ohren widerhallen,
weswegen wir uns an Kleinigkeiten krallen
Vor der Stille haben wir Angst,
sie ist uns nur zu gut bekannt
Gib mir Trinken, gib mir Fressen
Und ich stopf’s in mich hinein
Mach den Fernseher noch lauter,
denn ich fühle mich so allein (2x)
Können wir bitte über’s Wetter reden,
oder die neue Top 10
Hauptsache ist doch,
ich muss keine meiner Gefühle benennen
dir erklären, dass mir das Oberflächliche nicht reicht
ich täglich kotzen könnte, es hart ist und nicht leicht
jeden morgen wieder aufzustehen
und dafür keinen Grund zu sehen
Darum laufen wir dem Rausch hinterher,
hören das Rauschen des Meeres
in unseren Ohren widerhallen,
weswegen wir uns an Kleinigkeiten krallen
Vor der Stille haben wir Angst,
sie ist uns nur zu gut bekannt
Gib mir Trinken, gib mir Fressen
Und ich stopf’s in mich hinein
Mach den Fernseher noch lauter,
denn ich fühle mich so allein
Gib mir Trinken, gib mir Fressen
Und ich stopf’s in mich hinein
Ich will einfach nur vergessen
Wir sind alle so allein
Ich muss kotzen, ich muss fressen
Ich muss hungern, ich muss essen
Ich muss lachen, ich muss weinen
Und bin immer noch allein!
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2. |
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Wir bleiben
Jetzt stehe ich hier wieder auf der Straße
Sehe Stahlbeton und unter mir Asphalt
Seh die Splitter der zerbrochenen Träume einer alten Zeit
und langsam wird mir kalt
Bunte Hausfassaden sind durch Glasbauten ersetzt
Kein Leben mehr im Schanzenpark, seit Mövenpick dort ist
Ersetzt durch rassistische Vertreibungspolitik,
ein Prozess, aus dem’s schon lange keinen Ausweg mehr gibt
Ich will’s nicht einsehen
Und kann’s auch nicht verstehen
Will’s nicht mit ansehen
Und kann doch auch nicht gehen (2x)
Ein Spaziergang durch das Viertel und die Nerven liegen blank
Subkultur wird zum Kommerz, dem Kapital sei Dank
Glitzer, Glanz und Ballermann für den, der Geld rausschmeißt
Und Repression für all die anderen, die das in den Wahnsinn treibt
Auf dem Platz vor der Flora sitzen hunderte beim Essen
‘Ne Ecke weiter hauen die Bullen den Leuten in die Fresse,
weil irgendwo hier irgendwer die Meinung offen sagt,
und nicht will, dass der Senat die Menschen aus dem Viertel jagt
Ich will’s nicht einsehen
Und kann’s auch nicht verstehen
Will’s nicht mit ansehen
Und kann doch auch nicht gehen (2x)
Links von mir die Obdachlosen,
rechts davon der Kaviar
Manche kämpfen mit dem Tod,
den anderen geht es wunderbar
Mode ist der neue Faktor,
scheiß auf deine Nachbarschaft
nicht zu lange hinterher sein,
auf dem Weg zur Plastikstadt
Geld kommt von den Investoren,
Lügen aus der Politik
Reden und verhandeln zwecklos,
fühlt sich an, als führ’n die Krieg
Hilft auch nichts, na dann geht’s weiter
Bleiben wir halt Störenfried
Bleiben wir ein Dorn im Auge
Bleiben wir im Krieg!
Ich will’s nicht einsehen
Und kann’s auch nicht verstehen
Will’s nicht mit ansehen
Und kann doch auch nicht gehen (2x)
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Elend
Ich latsche durch die Straßen und komm am Bahnhof lang,
seh dort ‘nen alten Mann, der da im Müll rumkramt
50 Jahre Arbeit und das ist nun der Dank
Durchgefallen – Selber Schuld! Ey das System ist krank!
Seht ihr denn das Elend nicht, das heute schon alltäglich ist?
Seid ihr blind oder hat sich nur die Menschlichkeit verpisst? (2x)
Ich renne durch die City und mir wird scheiße schlecht
Dieses Milieusystem ist mehr als ungerecht!
Wer ist hier priviligiert? – Sieh sie dir einmal an!
Wir leben in einem Sozialstaat, der vorn und hinten einfach nix kann!
Seht ihr denn das Elend nicht, das heute schon alltäglich ist?
Seid ihr blind oder hat sich nur die Menschlichkeit verpisst? (2x)
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4. |
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Was willst du mir über Moral erzählen?
Und das ich immer menschlich handeln soll?
Wenn menschlich unser Standart ist,
dann fühle ich mich allein -
gelassen reagieren und deinen Nächsten lieben
für dein Vaterland krepieren, ach das wird ja verschwiegen
Denn wenn Bomben explodieren, Eltern ihre Kinder verlieren
Soldaten sich Medallien verdienen, dann ist das nicht für Frieden!
Sag mir wer tötet denn aus Spaß?
Aus Egoismus und aus Hass
Ich sag, wer tötet hat immer die Wahl!
Firmen, Menschen, Kapital
Wenn wir wieder unsere Grenzen schließen
und hunderte Boote versinken
Wenn wir wieder über Selbstschutz reden
während so viele auf dem Meer ertrinken
(du sagst:) "Wir brauchen Wirtschaftswachstum
und keinen Flüchtlingsstrom!"
Deine Pseudomoral endet bei deinem Kapital!
Sag mir wer tötet denn aus Spaß?
Aus Egoismus und aus Hass
Ich sag, wer tötet hat immer die Wahl!
Firmen, Menschen, Kapital
Und das bin ich
und das bist du
und das sind wir und das bin ich und das bist du (2x)
Ja, das sind wir und das bin ich und das bist du (8x)
und das bist du!
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Die Würde des Menschen ist unantastbar
Es sein denn er kriegt Hartz 4
Die ARGE hat n neuen Namen - Jobcenter! Neues Glück
Anlage HG verschlampt - kein Bescheid, ich werd verrückt.
Was soll die scheiß Verwirrung, die vielen neuen Papiere?
Hab weder Geld für Miete, Strom - nix zu fressen - Und keine Biere!
Und die wären so nötig um den Ärger zu vergessen!
Was hat das gekostet und wo liegt da der Sinn?
Ein neuer Name für ein Amt, die gleiche Scheiße drin.
Eine neue Verpackung macht aus Mist doch auch kein Gold
Seht jetzt mal lieber zu, dass meine Kohle anrollt!
Arg ARGE Ärger – Ärger!
Arg ARGE Ärger – Ärger!
Arg ARGE Ärger – Ärger!
Arg ARGE ....
Scheiß Jobcenter!
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6. |
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Irren wir nicht durch das Nichts wie durch ein Labyrinth
Von Schicksal geführt und entblößt, wie ein verängstigtes Kind
Wir haben alle kein Lebensziel und unsere Zeit ist kurz
Wir wollen und wir lernen viel, doch das reicht uns nicht aus,
reicht uns nicht aus!
Wir suchen nach dem Sinn, sinnen über das Leben
So viele kleine Dinge verursachen bei uns Herzbeben
Wir warten, wissen nicht worauf, ist eigentlich ja auch egal
Denken die Zeit läuft uns davon und warten einfach auf den Knall
Wir sind alle kleine Zeitbomben
Und niemand kennt die Funktion
Ticken vor uns hin
Bis zur Explosion!
Wir reden über Taten und tun eigentlich nichts
Wir haben so viele Fragen, doch die bringen uns nichts
Wir sind so undurchsichtig, jeder mit inneren Narben
Doch die sind verdammt wichtig, weil sie soviel über uns sagen
Wir sind alle kleine Zeitbomben
Und niemand kennt die Funktion
Ticken vor uns hin
Bis zur Explosion!
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7. |
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Welche Seite ist die richtige für mich?
Ist es Schatten oder ist es Licht?
Oder soll ich weiter grau in grau leben,
ergraut nach einem kleinen Fünkchen Wahrheit streben
Und sie trotzdem niemals erfahren,
ertragen und dabei die Fassung bewahren
verzagen, ohne irgendwem was zu sagen
und fragen nach besseren Tagen
Klar, vielleicht ist es etwas aus beidem,
doch das wird sich mir dann auch nicht zeigen
Hallo, wie soll ich mich richtig entscheiden,
wenn hier alle Erklärungen meiden?
Wenn hier alle viel lieber schweigen,
und bei ihrer Fassung bleiben
Wenn Konfrontation ein wahres Fremdwort ist,
und das Fremdsein das Vertrauen auffrisst
Wie muss es euch wohl dabei gehen,
könntet ihr das mal von außen sehen?
Ohne Angst vor euren eigenen Fehlern,
ihr wärt dann nicht mehr Opfer oder Täter
Wie würdet ihr dann euer Verhalten bewerten,
mit seinen Schwächen und seinen Stärken?
Mit all seinen Widersprüchlichkeiten
Die uns ewiglich begleiten
Und was wäre dann ein angebrachter Lösungsweg,
wenn es doch so aussieht, als ob es keinen gibt
Als würde alles in einer Katastrophe enden
Denn das Finale kann keiner mehr abwenden
Ab jetzt geht es unkontrolliert den Hang hinab
Und ich habe das Gefühl, wir stürzen ab
Wir stürzen ab
Wir stürzen ab.
Ich wünschte mir, es würde anders sein,
dass der Schmerz ein lauter Aufschrei ist,
dass endlich irgendwas passiert
und man nicht einfach nur so stagniert.
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released March 3, 2014