1. |
Blind
03:20
|
|||
Wonach ich verlangte und was ich mir wünschte,
das ist mir selbst gar nicht mehr klar,
verwaschen sieht die Welt mich an
auch sie weiß nicht, was mit ihr geschah
zuviel zu haben, zuviel zu klagen
und viel zu wenig was noch wichtig wär’
Verbitterung herrscht hier verdrossen
Wir haben uns doch längst verschlossen
Wenn ich wüsste, was ich wollte, würde ich bestimmt den Weg sehen
Doch so bleibe ich blind und lass mein Leben geschehen
Kreise drehen, rauf und runter, bleib’ nicht stehen, fall nicht runter,
und werde ich weiter ziehen
Blind!
Blind.
Vorbei an all den stummen Gesichtern,
die völlig ohne Ausdruck sind
wage bloß nicht sie anzulächeln,
denn das würde dir niemals verziehen
Mach gute Mine zum bösen Spiel
So hieß es wohl vor langer Zeit
Heute gibt es ein neues Ziel
Sei reglos, zeig keine Befindlichkeit
Warum sollen wir uns binden, wenn wir letztendlich verschwinden,
wenn wir schwören und lügen und uns gemeinsam verbiegen
hin und her, flüstern rufen, wer will mehr, weiter suchen
und ich bleibe hier liegen
Blind!
Blind.
Hand aufs Herz und das Herz auf die Zunge,
poröse Niere und teerverdreckte Lunge
Statt es auszuspucken lernen wir weiter zu schlucken,
fressen es in uns hinein und gehen letzten Endes ein.
|
||||
2. |
Art zu sterben
02:08
|
|||
Und ich sehe sie fallen
Und ich sehe sie...
nicht mehr
Diese Wunden kann auch die Zeit nicht heilen,
wir werden das gleiche Schicksal teilen
als würden wir uns selbst den Hals aufschneiden,
um dann Stück für Stück dahinzuscheiden
Wälder fallen, Arten sterben,
Lebewesen sterben,
und so auch wir
Zerstörung überall und sie schreitet weiter fort
Jede Sekunde ein neuer Mord
Peng! Peng! Erde färbt sich rot
Ein unaufhaltsamer Tod
Wälder fallen, Arten sterben,
Lebewesen sterben,
und so auch wir
Atomwaffen als Interessensvertreter
Länder begegnen sich als Gegner
Und wer am Ende drunter leidet,
ja das ist nicht das, was entscheidet
Und ich sehe sie fallen ...
Und ich sehe sie fallen
Und ich siehe sie...
nicht mehr
|
||||
3. |
Kopf in den Sand
02:35
|
|||
Es wird gehetzt, wo es nur geht
Weil die Angst den Mensch beherrscht
Weil ein kalter Nordwind weht,
wo man Menschlichkeit verwehrt
Jeder ist sich selbst am nächsten,
weil der Staat so herrschen kann
Denke bloß nicht an wen anders,
denn er braucht dein Kapital
Fremdenhass wird zum Ventil
Wenn du nicht mit dir glücklich bist
Vom Tellerwäscher zum Millionär,
diese Erfolgsstory hast du vermisst
Jeder ist sich selbst am nächsten,
weil der Staat so herrschen kann
Denke bloß nicht an wen anders,
denn er braucht dein Kapital
Wie ein Kleinkind magst du den Kuchen nicht teilen,
den du nicht mal gebacken hast
Abwehrend willst du alles meiden,
damit du keine Erfahrungen machst
Kopf in den Sand, halt dir die Ohren zu
Und jetzt schreie laut und erwarte das man dir glaubt
Was hast du vorzuweisen?
Nur ne kleinkarierte Welt
Einmal in Jahr nach Malle reisen,
von dem angesparten Geld
Es wird nicht wahrer wenn du schreist
Und dich an anderen vergreifst
Wenn du die Augen fest zupresst
Und dich auf Lügen verlässt
|
||||
4. |
Kranke Tiere
02:10
|
|||
Wir sind die kranken Tiere, die verstoßen worden sind
Wir passten nicht dazu
Wir sind die, die zuviel fragten, wir kannten kein Tabu
Wir passten nicht dazu
Wir sind die schwächsten Glieder, die nicht ertragen wollten
Wir passten nicht dazu
Wie sind die, die nicht taten, was sie denn so sollten
Wir passten nicht dazu
Wir sind immer wieder aufgestanden, egal was da war
Denn wir hatten keine Wahl
Alles was passierte, macht uns letztendlich stark
Und weil wir harte Wege gingen, sind wir verdammt weise
Wir setzen uns für andere ein, sind laut und nicht mehr leise
Wir wissen wie man leiden kann und wie man Welt verändern kann
Und glauben an unmögliches, weil das so fucking menschlich ist
|
||||
5. |
Das Getriebe
03:05
|
|||
Irgendwie haltlos in einer Welt,
die doch so von Struktur geprägt
ist Schein viel wichtiger als Sein
Man stolpert weiter hinterher
Existiert, konsumiert und will doch mehr
Das „wohin“ so ungewiss wie „der Sinn“
Und immer wieder diese Momente,
wo du nicht mehr weiter kannst
du gibst auf und hebst deine Hände
weil du keinen Grund zum Leben fandest
Niemand schaut dir zu dabei,
wenn du jetzt und hier nun untergehst
nein, niemand wirft ne Rettungsleine
wenn du dich nicht mal selbst verstehst
Tick tack, die Zeit läuft ab
Jeder läuft mit ihr im Takt
Die Räder mahlen unentwegt
Haltet die Welt kurz an
Ich bin nicht mehr mein Steuermann
Vielleicht Beifahrer auf nem Schleudersitz
So durchleuchtet wir auch scheinen,
kann niemand in das Innerste sehen
Du sagst, die Zeit soll Wunden heilen
Doch ich mag nicht weiter gehen
Niemand schaut dir zu dabei,
wenn du jetzt und hier nun untergehst
nein, niemand wirft ne Rettungsleine
wenn du dich nicht mal selbst verstehst
Und so träumen wir den Traum vom Fliegen
Oder einfach einmal abzuhauen
Irgendwo unter den Sternen zu liegen
Und uns Luftschlösser zu bauen
|
||||
6. |
Follow the leader
02:07
|
|||
Folge den Führern
Sie kennen den Weg
Frag nicht wohin
und wie was entsteht
denk bloß nicht nach,
wo kommen wir sonst hin?
Wenn Menschen selbst dächten,
dann würde das schlimm
Wenn du Geld hast, gibs schnell aus
leg es an, bau dir ein Haus
Funktioniere perfekt und komm nicht drauf
Jemand wie wir nutze dich aus
Werde gebildet mit dem,
was für uns wichtig ist
Geh arbeiten, Vollzeit klotzen
auch wenn’s dich auffrisst
Das System muss bestehen
Das musst du einsehen
Und für Alternativen
Ist kein Platz vorgesehen
Bleib stehn! Bleib stehn!
Ist es zu spät?
Bleib stehn! Bleib stehn!
Noch nicht zu spät?!
Verfolge die Ziele
Und bleib bei rot stehn
Blockier nicht den Weg
Wenn wir Richtung Zukunft gehen
Du kaufst, was wir wollen
Und kriegst dein täglich Brot
Sei geduldig und gelassen,
denn verlässlich kommt der Tod
Das System muss bestehen
Das musst du einsehen
Und für Alternativen
Ist kein Platz vorgesehen
Bleib stehn! Bleib stehn!
Ist es zu spät?
|
||||
7. |
Armutszeugnis
01:34
|
|||
Willkommen in der Welt der zerstörten Existenzen,
das Leben ist nicht immer leicht gestrickt
Reichlich Sorgen, wenig Geld, familiäre Differenzen
oder trivial vom Jobcenter gefickt
Wenn Mensch nicht grad verzweifelt,
dann sucht Mensch sich gern Gesellschaft
am liebsten noch mit 2,3 Kisten Bier
Oder einsam in der U-Bahn anderen Leuten nachzuglotzen
Bescheuert werden, einfach jetzt und hier!
Heerscharen von Alten, ohne Zukunft, ohne Hoffnung,
streiten wegen kleiner Mengen Dreck
Graue Haare, viele Falten, oft mir räudiger Bekleidung
Rente ist des Leerguts neuer Zweck
Kinder ohne Eltern oder Menschen ohne Heimat,
Probleme gibt es überall zuhauf
Homophobe Patrioten, nationale Ignoranten
beim Pegida Dresden Stadtrundlauf!
Deutschlands beste Regierung seit dem Krieg?!
Mir kommt gleich das Kotzen! Fehlt nur noch Heil und Sieg!
Willkommen in der Welt der zerstörten Existenzen,
das Leben läuft nicht immer wie es soll
Es gibt viele gute Gründe, jeden Tag paar Bier zu lenzen
Und nebenbei macht es auch noch voll.
|
||||
8. |
Mit Haut und Haar
02:34
|
|||
Sie fressen uns mit Haut und Haar,
vorher war doch mal viel mehr von uns da
Keine Hüllen ohne Eigenschaften,
sieh’ dir an, was sie aus uns machten
Alle strebten sie nach Individualität
Und sie sagten, was ihnen dafür fehlt
Doch wenn jeder hier nur danach strebt,
verliert er sich letztendlich auf dem Weg
Dann sind wir alle namenlos
Eingeordnet und bewacht (und bewacht!)
Das ist nicht neu, das ging schon los
Du hast die Augen zugemacht
Vergessen, was uns einmal zu uns machte
Vergessen, wie man ganz natürlich lachte
Vergessen, dass man sie mal wirklich hasste
Und wie man eigene Entscheidungen fasste
Findet ihr denn so was lebenswert?
Wenn sich keiner um den anderen schert
Wenn sich rasant der Neid vermehrt
Und keiner von dort wiederkehrt
Dann sind wir alle namenlos
Eingeordnet und bewacht (und bewacht!)
Das ist nicht neu, das ging schon los
Du hast die Augen zugemacht
Ihr könnt mir auch gleich eine Nummer geben,
die kleb' ich mir auf meine Stirn,
daran kann jeder sehen,
ob ich es wert bin zu leben
Denn wir sind alle namenlos,
Eingeordnet und bewacht (und bewacht!)
Das ist nicht neu, das ging schon los
Du hast die Augen zugemacht
|
||||
9. |
Patridiot
01:58
|
|||
Oh wow, du hast ein Tier erschossen
Und nun liegts vor dir im Sand
Du grinst, du hast es sehr genossen
Du hast den Feind gebannt
Papi ist jetzt stolz auf dich,
er reicht dir sogar die Hand
und du fühlst dich ja so glücklich
du wirst zum Held ernannt
Und vor der Flagge
Posierst du mit der Knarre
„patriotisch, praktisch gut!“
mich packt die Wut!
Die Realität ist für dich ein Spiel
In dem du der Sieger bist
Es gibt nur schwarz-weiß, nur gut&schlecht
Der Starke, der den Schwachen frisst
Natürliche Selektion,
nicht alle könnens schaffen
Reichtum, Schönheit, Kraft
Oder ein paar scharfe Waffen
Und vor der Flagge
Posierst du mit der Knarre
„patriotisch, praktisch gut!“
mich packt die Wut!
|
||||
10. |
Eure Lügen
02:53
|
|||
Ich will die Lügen nicht länger hören
Was willst du uns denn hier erzählen?
Dass die letzten Jahre gute waren,
dass wir bei allem richtig lagen?
Sehn wir in zufriedene Gesichter,
fühlen wir uns wirklich sicher?
Und was steht in all den Zeitungen drin
Und wo führt uns das weiter hin?!
Wir arbeiten ein Leben lang und fühlen uns krank
Wir verdienen zu wenig, sind im Alter dann blank
Wir haben Angst was mit uns geschieht
Während anderswo noch wesentlich schlimmeres passiert
Sicher ist nur, dass nichts sicher ist...
Fuck off, Fuck off, Fuck off, Fuck off!
Du sagst, ich solle doch zufrieden sein
Hier ist kein Krieg und ich müsste kein Hunger leiden
Denen ginge es wirklich schlecht,
diese Menschen haben da einfach Pech
Doch ich mag’s nicht in einem Land zu leben
wo das größte Gut ist, nach Karriere zu streben
Wo wenige was auf Zusammenhalt geben
Und Medien eine ganze Masse bewegen
Sicher ist nur, dass nichts sicher ist...
Fuck off, Fuck off, Fuck off, Fuck off!
Wir arbeiten ein Leben lang und fühlen uns krank
Wir verdienen zu wenig, sind im Alter dann blank
Wir haben Angst was mit uns geschieht
Während anderswo noch wesentlich schlimmeres passiert
Fuck off, Fuck off, Fuck off, Fuck off!
|
||||
11. |
||||
Wir spielen heute mal wieder Krieg,
wo der eine den anderen besiegt,
wo das Recht des Stärkeren gilt
und keiner mehr die Taten sieht
Dieses Thema gibt es schon seit Jahren
Und wenn das hier so viele sagen,
würd ich durchaus mal hinterfragen,
ob sie da nicht richtig lagen
Denn was soviel Leiden schafft,
hilft auch nur der Wirtschaftskraft:
Die einen liefern die Vernichtungswaffen,
die anderen müssen neue Städte schaffen
Damit ist gut Geld zu machen
Also lasst uns mehr Kämpfe entfachen,
zumindest ein paar Firmen können lachen
reicht das nicht, ums legitim zu machen?!
Wir spielen mal heute wieder Krieg,
wo der eine den anderen besiegt,
wo das Recht des Stärkeren gilt
und keiner mehr die Taten sieht
Hier geht anscheinend nicht so viel
Deutsches Land wirkt furchtbar stabil
Um Altes wieder aufzufrischen,
gehen wir halt im Osten mitmischen
Ein paar Menschen dort exekutieren
Und uns so königlich amüsieren
Ein, zwei Kriege, die reichen uns nicht
Doch am Ende des Tunnels gibt’s Licht:
Wir spielen mal heute wieder Krieg,
wo der eine den anderen besiegt,
wo das Recht des Stärkeren gilt
und keiner mehr die Taten sieht
Spiel Krieg.
|
Eat the Bitch Hamburg, Germany
HC-Punk from Hamburg/Germany
Members:
Voc: Jona
Git: Tim
Bass: Micha
Drums: Linda
Streaming and Download help
If you like Eat the Bitch, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp